Wolkenfülle

Vor ein paar Tagen habe ich Freunden geholfen, eine Rotbuchenhecke zu setzen. Der Nachmittag war schön und die gemeinsame Arbeit hat mir viel Freude gemacht. Es war kühl, sehr windig und ich war suboptimal dafür angezogen. Naja, und ich habe auch gemerkt, dass ich solche Arbeiten nicht mehr gewöhnt bin. Das hört sich jetzt ein bisschen nach jammern an und gerade da habe ich eine coole Erfahrung gemacht.

©Heike Stoff

Auf dem Nachhauseweg fiel mir der von dem starken Wind aufgewühlte Himmel auf.  Die Wolken hatten die unterschiedlichsten Größen und Formen, die Sonne strahlte durch den Wolkenteppich und der Wind blies heftig. Ich fand es mega schön und spannend. Ganz anders als ein strahlend blauer Himmel, an dem keine oder nur wenige Wolken sind. Klar, das hat auch seinen Reiz. Der Himmel gestern war voller Bewegung, Unberechenbarkeit, Abwechslung. Ich empfand es als spannend, herausfordernd und turbulent.

Und ich entdeckte eine Parallele zum Leben

Wenn ich in diesem turbulenten Frühlingswetter auf einmal so viel Spannung, Schönheit und Fülle entdecken kann, kann ich dies dann vielleicht auch auf die Turbulenzen in meinem Leben übertragen? Wenn es nach mir ginge, dann wäre alles in meinem Leben, was ich mir wünsche oder vornehme, mit einem strahlendblauen Sonnentag zu vergleichen. Alles einfach und leicht erreichbar. Das wäre vielleicht ganz cool, doch nun fange ich an, auch den anderen Wetterlagen etwas abzugewinnen. Vielleicht sind manche Dinge in meinem Leben turbulent, mit Umwegen oder Sackgassen versehen, weil es einfach zu einem abwechslungsreichen Leben dazugehört. So wie ein stürmischer Tag genauso dazugehört wie ein entspannter Sonnentag. Versteht mich richtig, ich freue mich über Sonnentage in meinem Leben. Nur bekomme ich gerade eine andere Sichtweise auf die stürmischen Tage. Als ich an dem Abend dann auf dem Sofa lag, hat es sich super angefühlt zu wissen, dass die Hecke fertig ist. Und ich habe gemerkt, dass ich einen Erfolg bei dessen Erreichung ich Gegenwind hatte, noch viel mehr genießen kann. Ich bin dankbar für diese Erfahrung.

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